Kira - es gibt viel zu tun, packen wirs an!

Kira lässt sich nach 2 Wochen problemlos anfassen und an und ausziehen. Sie läuft beim Trekking immer vorne mit gespannter Rollleine und geht mit wenigen Ausnahmen perfekt geradeaus. Wenn das Training ansteht, werde ich sie seitlich ans Fahrrad nehmen mit ihr Muskelaufbau und Konditionsarbeit zu machen. So hat es immer gut geklappt bei allen, bis sie dann nach und nach an die Zugleine des Fahrrads gekommen sind und danach ins Team.

Kira will und kann ... sie hat auch Freude am Laufen. Sie hat bereits viel aufgeholt was ihre körperliche Kondition und Fitness betrifft. Sie kann auch schon selbständig in die obere Box springen, was sie vor einem Monat noch nicht konnte. Auch die Angst vor der Box bzw. dem Auto hat sie gänzlich verloren.

Allerdings habe ich mich durch alles Positive was sie bisher gelernt und gezeigt hat beirren lassen ... ein Versuch sie am Fahrrad zu trainieren, den anderen vorauslaufenden hinterherzulaufen ist kläglich gescheitert. Nicht an ihrem Willen zu arbeiten, nein, sie hat ganz schreckliche Panik vor Fahrrädern und überhaupt rollenden Fahrzeugen! Es gibt viel zu tun, packen wirs an!

Ein "Schlachtplan" entsteht .-)

Desensibilisierung mit Kickbike, Gegenständen, Knirschgeräusche etc. welche in der Nähe stattfinden und so mit der zeit als unbedrohlich und normal wahrgenommen werden. Viel Tellington-TTouch-Arbeit ...

Es gilt: erst desensibilisieren, ihr die Angst vor Fahrzeugen zu nehmen (das mit dem Auto und der Box hat sie ja ratzfatz gelernt ..), Sicherheit und Ruhe zu geben. Vorteilhaft ist, dass Kira sehr jung ist und schnell lernt ... sie schaut sich auch viel von den anderen Hunden ab.

Durch einen 2. Hund versuche ich ihr erst mal Sicherheit zu geben. Dann muss das Gefährt weniger Masse aufweisen, also nehme ich das kleine Kickbike (ein rel. graziles). Distanz ist hier auch gefragt: extrem lange Zugleine, damit das Fahrzeug nicht mehr so bedrohlich nahe wirkt, lange Neckleine damit sie Luft hat zum Laufpartner. Plus eine Person, die das Kickbike fährt, während ich die ersten Meter nebenherjogge.

Jau, das hat geklappt! Das erst Mal war sie mit Nanook am Kickbike und ist ca. 1,5 km schön mitgelaufen :-) Es geht hier nicht um Muskelaufbau und ziehen, sondern in erster Linie um das Lernen, dass man vor sowas keine Angst haben braucht, sondern das es sogar mit der Zeit Spass macht. Danke Nuggi, du bist ein 1A Assistent! Ich weiss schon, dass du lieber ganz schnell gelaufen wärst, leider mussten wir die Geschwindigkeit wegen der kleinen aber drosseln :-)

Nächstes Training werde ich sie versetzt zum Leadhund einspannen ... vielleicht klappts so noch besser. Bis jetzt bin ich zufrieden, auch wenn es ein kleiner Schritt ist. Allerdings bedenkt man, dass sie zu Anfang sehr zurückhalten war und beim Anfassen auswich.

Hat geklappt!

Und eigentlich bin ich ja kein Fan von Handhunden an Wagen etc. ... aber besondere Gegebenheiten schreien nach Flexibilität und ich bin jetzt mal ganz gewaltig über meine Schatten gesprungen.

Eine Person hat beim Training das Team gefahren und ich bin in anderer Richtung entgegen gejoggt. Dann auf den Wagen gestiegen und habe Kira als Handhund mitlaufen lassen ... ich war wirklich ausserordentlich skeptisch, nein, ich war sogar davon überzeugt, dass es nicht klappt! Und wie es so ist im Leben;

"Stets findet Überraschung statt, wo man sie nicht erwartet hat" ( Wilhelm Busch)!

Sie ist gelaufen als hätte sie nie etwas anderes getan! Juhaaaaaa!

Jetzt gehts ans Aufbautraining.